Alphornbauer – Alp’in wood

Mit 32 Jahren ist Romain Boulanger aktuell wahrscheinlich der jüngste Alphornbauer. Ich habe ihn am Rand meines Besuchs des Eidgenössischen Jodlerfestes getroffen und sein Alphorn ausprobiert. Romain spielt seit der frühen Kindheit Trompete, noch heute ist er in einer Harmonie aktiv. Eher zufällig entdeckte er vor sieben Jahren das Alphorn. Via Alexandre Jous kam er zu den Sonneurs de Savoye. Neben dieser Grossformation bläst Romain auch mit dem Trio de la tournette erfolgreich in Nendaz und an den Jodlerfesten (in

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Als Wilder bei den Kampfbläsern

Zugegeben: ich habe über Alphorn-Wettbewerbe oft den Kopf geschüttelt. Warum bloss, tun die sich das an? Warum lassen die sich von irgendwelchen Verbandsfunktionären öffentlich benoten? Warum spielen die auf einem trostlosen Fussballplatz Alphorn? Warum unterwerfen die sich diesem folkloristischen Cosplay? Und was erlauben die sich, Abweichler einfach als „Wilde“ zu bezeichnen? Anlässlich des 31. Eidgenössischen Jodlerfestes wollte ich diesen Fragen auf den Grund gehen. Dazu machte ich mich auf zur Feldforschung bei den „Kampfbläsern“ in Zug. Hier die Zusammenfassung meiner

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Durch Singen zum musikalischen Alphornspiel

Das Alphorn zeigt eine einzigartige, zeitlose Schönheit in seiner natürlichen Erzeugung der Obertonreihe; ein Klang, der durch seine Resonanz und Einfachheit besticht. Ohne Klappen oder Ventilen sind die Alphornbläser/innen aber selber dafür verantwortlich, die richtige Tonhöhe im Voraus zu hören. Im Gegensatz zu einem Klavier oder einer mit Bünden versehenen Gitarrensaite gibt das Alphorn dem Spieler keine direkte Rückmeldung über die Tonhöhe. Aus diesem Grund erfordert es eine sehr klare musikalische Intention und einen Sinn für das innere Hören. Wie

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Alphornbauer – Sandro Faïta (résonance bois)

Man sollte sich vom jugendlichen Aussehen nicht täuschen lassen: Sandro Faïta hat bereits eine 20-jährige Karriere als professioneller Hornist in Frankreich, im Tessin und in Belgien hinter sich. Gesundheitliche Probleme zwangen ihn vor gut zehn Jahren zu einer längeren Pause; danach wollte er nicht mehr ins klassische Orchester zurück. Statt dessen machte er eine Schreinerlehre und stieg in den Alphornbau ein. Den Betrieb résonance bois führt er zusammen mit seinem Geschäftspartner, der sich als Werkstattmeister um die Möbel und Inneneinrichtungen

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Alphornbauer – Gérald Pot

Seit mehr als einem halben Jahrhundert befasst sich Gérald Pot intensiv mit dem Alphorn. Als Kind wurde er vom magischen Klang erstmals in den Bann gezogen. Mit neun Jahren begann er, selber Musik zu machen – sein Vater war Kapellmeister in der lokalen Blasmusik. Das Alphorn kam später hinzu. Über den Kontakt zum Bergbauer Pierre Cochard gelangte er auch zum Alphornbau. Cochard (hier in einer grossartigen Doku des TSR von 1976) hat ihm zwar nicht viele Geheimnisse vermittelt, verstand es

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Alphornbauer – François Morisod

In Lavey-Village, am süd-östlichen Zipfel des Kanton Waadt, baut François Morisod seit über zwanzig Jahren seine Alphörner. Michel Gaugaz aus Aigle (hier in einem Video der TVRL zu sehen) hatte den Schreiner und Holzbildhauer damals um Unterstützung gebeten und ihn dann in die Grundlagen des Alphorns eingeweiht. Dadurch eröffnete sich für François die für ihn völlig neue Welt der Musik. Die Herstellung von Holzskulpturen, wie auch allgemeine Schreinerarbeiten, ist über die ganze Zeit ein Standbein geblieben – diese künstlerische Ader

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Alphornbauer – Alphorn Tobias

Ich kenne Tobias Bärtschi seit etwa zwölf Jahren. Nach ersten Schritten auf einem preisgünstigen Einsteiger-Instrument suchte ich damals einen Upgrade, und Tobias hatte bereits den Ruf, virtuose Top-Hörner zu produzieren. Immerhin widmete ihm kein Geringerer als Joszef Molnar eine „carte de visite“, und bezeichnete ihn darin als den besten Alphornbauer der Schweiz. Ich erwarb also ein ungewickeltes Bärtschi-Horn (heute sein Modell „Solist“), zu dem ich über die Zeit eine intime Beziehung entwickelt habe. Ihn für dieses Porträt zu besuchen, war

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Das perfekte Alphorn-Mundstück

Für einen Artikel von Robert Scotton zum selben Thema (französisch), siehe hier. Hier geht es um die Frage: „Wie finde ich das Alphorn-Mundstück, das optimal zu mir und meinem Alphorn passt?“ Das ist kein Thema für Anfänger/innen! Zu Beginn der Alphornkarriere fühlt sich das Mundstück ungewohnt an, und es fehlen die Bezugsgrössen, um subjektive Eindrücke einzuordnen. Die ersten paar Jahre sollte man darum auf das Herumexperimentieren verzichten. Besser, man legt sich auf ein „Durchschnitt“-Mundstück eines renommierten Herstellers fest und bleibt

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Alphornbauer – Bachmann’s Alphornmacherei

Die Alphornmacherei bei Eggiwil im Emmental ist eine Schweizer Alphornbau-Dynastie. Ernst Schüpbach hatte hier 1925 sein erstes Alphorn gebaut und später seinen Schwiegersohn Hansruedi Bachmann in das Handwerk eingeführt. Seit 2008 leitet Walter Bachmann den Familienbetrieb in dritter Generation. Dazu gehört auch ein Bauernhof mit zwölf glücklichen Kühen, der heute noch etwa einen Drittel zum Einkommen beiträgt. Wenn Walter liebevoll über seinen „Grossäti“ (Grossvater) spricht, erzählt er somit Alphornbau-Geschichte aus erster Hand. Die Alphornmacherei hat miterlebt, wie sich einteilige Alphörnern

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Alphornbauer – Bugada

Aldo Bugada ist gelernter Schreinermeister. Zusammen mit seinem Bruder führt er einen mittelgrossen Familienbetrieb in vierter Generation. Hauptsächlich stellen sie Schränke, Tische, Türen und Fenster her. Bei meinem Besuch sah ich auch eine Reihe von alten Kirchenbänken, die in der Falegnameria Fratelli Bugada fachgerecht restauriert werden. Als er 2014 zusammen mit seiner Frau mit Alphornblasen begann, stellte sich deshalb die Frage, ob er sich ein Alphorn kaufen oder selbst eins bauen soll. Er entschied sich, den Versuch zu wagen. Rund

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