Alphornbauer – Aebi

Hans Aebi weiss, wie Holzverarbeitung geht. Als gelernter Drechslermeister hat er darin fünf Jahrzehnte Erfahrung. Nach Lehre und Wanderjahren baute er ab 1990 erfolgreich seine eigene Drechslerei auf. Er musste sich dabei der wandelnden Nachfrage nach Holzprodukten ständig anpassen und sich in modernen Fertigungsprozessen weiterentwickeln. Dieses Wissen im Umgang mit CNC-Maschinen half ihm, als er 2014 mit dem Alphornbau begann. Gleichzeitig stieg er ins Alphornblasen ein; inzwischen spielt er bei mehreren Formationen. Mit dem Erreichen des Pensionsalters hat Hans seinen

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Alphornbauer – Bernatone

Von der Burg Unspunnen bei Interlaken, dem Austragungsort des ersten Alphorntreffens von 1805, führt eine Strasse sieben Kilometer hinauf nach Habkern. Dort baut Heinz Tschiemer die Bernatone-Alphörner. Die Nähe zur Tradition beschränkt sich nicht auf die Geografie: für Heinz ist das Alphorn ein Teil der Hirtenkultur, in der er aufgewachsen und fest verwurzelt ist. Neben Alphörnern stellt seine Familie auf dem eigenen Hof Bergkäse her; sein Vater hat eine Sägerei, die auch das Holz für die Hörner liefert. Heinz hat

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Das Giesskannen-Alphorn

Was ist das beste Bauhaus-Alphorn? Nachdem früher AnfängerInnen mit Gartenschläuchen übten, findet man inzwischen auf Youtube verschiedene Versuche mit Sanitärrohren und Kartonröhren, mit Holzlatten, Blumentöpfen und Schläuchen aller Art. Ich habe selber einiges ausprobiert. Das Giesskannenalphorn hat mich dabei am meisten überzeugt. Ja, die Giesskanne ist dem vulgären Gartenschlauch überlegen! Hier eine kurze Kostprobe: Je nach Stimmung besteht das Instrument aus Schlauchstücken von insgesamt etwas mehr als drei Metern Länge. Ein Alphorn in F hat bekanntlich eine Gesamtlänge (inklusive Giesskanne)

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Auf dem Polizeiinspektorat

Im Rahmen meines Selbstexperiments als Bettelbläser musste ich zum Vorspiel auf das Polizeiinspektorat Biel. Das ist die Bedingung für eine Erlaubnis zum Auftritt als Strassenmusikant. Es war schon eine besondere Erfahrung, zwischen Akten und Bürotischen auf Büchel und Alphorn vorzuspielen. Ganz so schlimm wie im 19. Jahrhundert, wo die Zensur den Strassenmusizierenden streng auf die Finger schauten, war es aber nicht. Die Gewerbepolizei überhörte grosszügig meine Intonationsfehler und Herr Wolfensberg zeigte sich auch sonst sehr umgänglich. Die Lizenz als Strassenmusiker

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Snobs im musikalischen Klassenkampf

“Art as a social institution is built on snobbery.” Roger Fry 1921 Vor vierzig Jahren flogen in Zürich die Pflastersteine. Die bewegte Jugend randalierte in der Wohlfühlzone der Nachkriegsgeneration. Im kalten Krieg rief sie zum Umsturz der Gesellschaftsordnung auf und forderte ihren Platz für alternative Kulturformen. Sie wollte alles, und zwar subito. Vielleicht ging es aber auch nur um Musik. Die bürgerliche Regierung hatte eben einen hohen Betrag für das Opernhaus gesprochen. Es lief ein Monteverdi-Zyklus. Die Jugend tanzte lieber

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Sechseläuten 2021

Auch dieses Jahr wurde das Sechseläuten wegen Covid-19 wieder abgesagt. Auf den B-Promi-Umzug an der Bahnhofstrasse verzichte ich ja gern. Aber das Böögg-Verbrennis gehört nun mal einfach in die Stadt und nicht in die Corona-Hölle der Innerschweiz! Darum hier mein persönliches Sechseläuten in Naturtönen:

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