Das Giesskannen-Alphorn

Was ist das beste Bauhaus-Alphorn? Nachdem früher AnfängerInnen mit Gartenschläuchen übten, findet man inzwischen auf Youtube verschiedene Versuche mit Sanitärrohren und Kartonröhren, mit Holzlatten, Blumentöpfen und Schläuchen aller Art. Ich habe selber einiges ausprobiert. Das Giesskannenalphorn hat mich dabei am meisten überzeugt. Ja, die Giesskanne ist dem vulgären Gartenschlauch überlegen! Hier eine kurze Kostprobe:

Je nach Stimmung besteht das Instrument aus Schlauchstücken von insgesamt etwas mehr als drei Metern Länge. Ein Alphorn in F hat bekanntlich eine Gesamtlänge (inklusive Giesskanne) von 3.67m; ein F-Horn 3.48m – die Feinstimmung erfolgt mit der Gartenschere. Ich verwende Klima-Abflussschlauch mit unterschiedlichem Durchmesser – etwas mehr als 1m à 25mm, etwa 2m à 19mm und kleine Stücke zu 16mm und 13mm zur Aufnahme des Mundstücks. Die zusammengesteckten und mit Isolierband fixierten Stücke ergeben etwas ähnliches wie eine konische Form.

Als Becher dient eine Giesskanne aus massivem Plastik. Dünnwandige Billigst-Giesskannen generieren hörbar weniger Resonanz und mit Metall-Giesskannen klingt das Horn scheusslich. Kleine Giesskannen haben zu wenig Volumen [sic]. Ich verwende ein 10-Liter Modell von Stöckli. Die rote Ausführung dieses traditionellen Schweizer Betriebs scheint mir besonders passend für ein Alphorn (es gibt auch eine grüne Version sowie ein schwarzes Modell aus Recycling-Kunststoff). Selbst mit einer solchen High-End-Giesskanne belaufen sich die Kosten des Alphorns auf weniger als 50 CHF / EUR. Wer dazu noch ein möglichst kostengünstiges Alphorn-Mundstück sucht, kann das Gartenschlauch-Mundstück von Roland Schwab oder ein billiges Modell von Thomann verwenden.

Die Intonation meines Giesskannen-Alphorns ist im Bereich 4.-16. Naturton absolut sauber. Somit lassen sich die meisten Soli oder 1./2. Stimmen problemlos spielen. Lediglich im ganz tiefen Bereich vom Grundton bis und mit Bass-G ist das Instrument nicht brauchbar.